Zerebelläre Ataxie
Für die klinische Verwendung von Cholin zur Behandlung von zerebellären Ataxien (ARCA) besteht weiterhin ein erhöhter Forschungsbedarf. Eine Studie von Livingstone et al. zeigte bereits im Jahr 1981, dass Cholin zu einer zwar milden aber funktionell signifikanten Verbesserung der motorischen Koordination bei Ataxie-Patienten führen kann. Die Forschergruppe untersuchte im Rahmen einer Doppelblind-Crossover-Studie die Auswirkung von Cholinchlorid bei 20 Patienten mit Ataxie. Die Patienten erhielten entweder ein Placebo oder 6g oder 12g Cholin pro Tag. Nach 6 Wochen kam es zu einer „Überkreuzung“ (im Rahmen der Crossover-Studie).
Gemessen wurde bei drei Patienten (mit Friedreich-Ataxie), bei drei Patienten mit gemischter Ataxie und vier Patienten mit primärer zerebellärer Degeneration eine leichte aber signifikante Verbesserung der Koordination der oberen Gliedmaßen. Lediglich bei zwei Patienten kam es zu einer Verbesserung der Gangart und Koordination der unteren Gliedmaßen.[58]